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Potsdamer Neueste Nachrichten
Mehr als 1000 Menschen aus Potsdam und Berlin waren am Abend zur Glienicker Brücke gekommen, um den 30. Jahrestag der Grenzöffnung an dem weltweit bekannten Bauwerk zu feiern.
Bild: Foto: Andreas Klaer
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Valerie Barsig
Die Veranstaltung auf der Glienicker Brücke  sei schwach gewesen, sagt Michael Mickeleit hinterher. Er ist mit seiner Frau Angela heute hierher gekommen. Beide hätten sich ein paar Worte von Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke und Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (beide SPD) zum historischen Moment um 18 Uhr gewünscht.

Dafür sei es heute viel voller, als vor fünf Jahren, sagt Angela Mickeleit. "Für die Leute ist es in diesen Zeiten einfach ein wichtiger historischer Moment."
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Potsdamer Neueste Nachrichten
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Valerie Barsig
Nancy (39) aus Potsdam ist heute mit ihrer Schwester auf der Glienicker Brücke und hat Wunderkerzen angezündet. Eine ganz persönliche, kleine Feier. "Der 9. und 10. November sind für mich immer sehr emotional", erzählt sie. Denn früher hat sie mit ihrer Familie in Klein Glienicke gewohnt, die Brücke immer im Blick, ein Leben mit der Mauer und den Grenzsoldaten. "Hier heute zu stehen und so von einer Seite zur anderen zu wechseln ist ein so gutes Gefühl", sagt sie.

Die Feier heute hat ihr gut gefallen, vor allem weil viele Berliner symbolisch den Gang nach Potsdam und die Potsdamer den Gang nach Berlin gemacht haben - "und weil man heute einfach so mit vielen Menschen ins Gespräch gekommen ist und Geschichten ausgetauscht hat. 
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Sandra Calvez
Die Emotionen kommen wieder hoch bei Marianne Fichtner. "Wir sind am 11. November zum ersten Mal rüber gegangen, mit der ganzen Familie", erinnert sie sich. Nur den fünfjährigen Sohn mussten sie überreden, er hatte Angst vor den Grenzern. Das Gefühl damals, "das war Wahnsinn", sagt sie. Mit Bussen der BVG ging es dann nach Charlottenburg. Der Sohn bekam einen Walkman vom Begrüßungsgeld, die Tochter suchte sich einen Plüschpinguin aus. "Den haben wir heute noch zu Hause", sagt Marianne Fichtner. "Und jetzt ist er schon 30 Jahre alt."
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Sandra Calvez
"Wie, und dat war's jetzt?" Einige zeigen sich enttäuscht. Nach dem Chorgesang beginnt ein wildes Gedränge in beide Richtungen, begleitet von Scherzen. "Ach komm, du willst doch nur das Begrüßungsgeld holen", sagt ein Mann zu einer vorbei drängenden Frau. "So, jetzt suchen wir einen Wessi, geben ihm die Hand und dann können wir nach Hause", kommentiert ein anderer.
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Sandra Calvez
Rund um einen Dirigenten stehen Schülerchöre, die die Ode an die Freude anstimmen. Der Scheinwerfer geht allerdings erst nach dem halben Lied an. Während einige mitsingen, kommen von hinten die Rufe "lauter" und "habt ihr denn kein Mikro?" Die Beleuchtung der Brücke wechselt die Farbe, dann wird das Kreuz zu einer Art weißem Lichfächer.
Dirigent auf der Brücke
Dirigent auf der Brücke   Bild: Sandra Calvez
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Potsdamer Neueste Nachrichten
Hier ein Service-Tweet für alle die, die nicht an den Chor herangekommen sind
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Potsdamer Neueste Nachrichten
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Valerie Barsig
Einige versuchen aber das beste draus zu machen: "Wenigstens nach Berlin ist's nicht mehr weit", sagt ein Besucher. 
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